„Er wird Ihnen bekannt sein und braucht meine Empfehlung nicht.“
Kein Geringerer als Johannes Brahms schreibt dies an seinen Verleger Simrock in Berlin: Die Rede ist dabei von Johann Carl Eschmann (1826–1882).
Eschmann, 1826 in Winterthur geboren, studierte bei Felix Mendelssohn und Ignaz Moscheles in Leipzig. Später wirkte er in Winterthur, Schaffhausen und Zürich als Klavierlehrer und Komponist.
Eschmanns kompositorischen Schaffen beschränkt sich auf Lieder und Klavierkompositionen, Orchesterwerke oder auch größer besetzte Kammermusik finden sich unter seinen Kompositionen keine; erhalten sind noch ein Streichquartett sowie vereinzelte Kompositionen für Horn bzw. Cello oder Klarinette bzw. Geige und Klavier.
Tatsächlich tat Eschmann sich schwer, sich neben seiner pädagogischen Tätigkeit auch noch den kompositorischen Ambitionen zu widmen – und auch die Konkurrenz durch den Komponistenkollegen Theodor Kirchner, der zur gleichen Zeit wie Eschmann in Winterthur und in Zürich tätig war, machte ihm schwer zu schaffen – dabei war der vermeintliche Rivale ihm durchaus freundschaftlich zugetan; und es war Kirchner, der sich nach Eschmanns Tod weiterhin um die Herausgabe seiner Werke bemühte.
Eschmann wurde also durchaus nicht nur seiner pädagogischen Errungenschaften wegen geschätzt!
Die Schweizer Pianistin Anna Reichert hat sich mit diesem Album zur Aufgabe gemacht, Eschmanns Schaffen im Wechselspiel des Lichtvollen mit dem Schattenhaften in seiner Originalität und Vielseitigkeit neu zu beleuchten: Im Zentrum stehen die Zyklen Licht und Schatten op. 62 – beim Verlag Simrock in Berlin auf die Empfehlung von Johannes Brahms hin erschienen, dem die Stücke auch gewidmet sind – und Trifolium op. 64, das zu den von Kirchner herausgegebenen Werken gehört.
Ergänzt werden diese beiden Zyklen durch einige kürzere Einzelstücke aus früheren Sammlungen.
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‘He will be known to you and does not need my recommendation.’
None other than Johannes Brahms wrote this to his publisher Simrock in Berlin: we are talking about Johann Carl Eschmann (1826–1882).
Eschmann, born in Winterthur in 1826, studied with Felix Mendelssohn and Ignaz Moscheles in Leipzig. He later worked as a piano teacher and composer in Winterthur, Schaffhausen and Zurich.
Eschmann’s compositional output is limited to songs and piano compositions; there are no orchestral works or chamber music for larger ensembles among his compositions; a string quartet and isolated compositions for horn or cello or clarinet or violin and piano have survived.
In fact, Eschmann found it difficult to devote himself to his compositional ambitions alongside his pedagogical activities – and the competition from his fellow composer Theodor Kirchner, who was active in Winterthur and Zurich at the same time as Eschmann, was also difficult for him – although his supposed rival was quite friendly towards him; and it was Kirchner who continued to endeavour to publish his works after Eschmann’s death.
Eschmann was therefore not only appreciated for his pedagogical achievements!
With this album, Swiss pianist Anna Reichert has set herself the task of shedding new light on the originality and versatility of Eschmann’s oeuvre in the interplay between the luminous and the shadowy: At the centre are the cycles Licht und Schatten op. 62 – published by Simrock in Berlin on the recommendation of Johannes Brahms, to whom the pieces are also dedicated – and Trifolium op. 64, which is one of the works edited by Kirchner.
These two cycles are complemented by several shorter individual pieces from earlier collections.