Sein Brief liest sich wie ein Rapport, von Freude oder gar Stolz keine Spur. Peter Tchaikovsky berichtet seinem jüngeren Bruder Modest eher trocken am 4. Mai 1893: „In 15 Tagen habe ich 18 von ihnen geschrieben und heute habe ich sie nach Moskau geschickt.“ Gemeint sind 18 Klavierstücke, op. 72. In Moskau wurden seine Kompositionen sofort zur Drucklegung an den russischen Musikverleger Pjotr Jurgenson weitergereicht. „Pfannkuchen“ nannte Tschaikowsky die Stücke an anderer Stelle, wovon er jeden Tag einen gebacken habe, und spielte damit erneut ihre Bedeutung herunter. Mit diesen musikalischen „Pfannkuchen“ hat sich unlängst Nuron Mukumi, Wahlhamburger mit usbekischen Wurzeln, sehr erfolgreich auseinandergesetzt. Seine Gesamteinspielung von Tschaikowskys Opus 72 zeigt exemplarisch, dass der wohl bekannteste slawische Komponist auch auf dem Gebiet der Klaviermusik durchaus etwas zu sagen hatte.
His letter reads like a report, no trace of joy or even pride. Peter Tchaikovsky reports rather dryly to his younger brother Modest on 4 May 1893: «In 15 days I have written 18 of them and today I have sent them to Moscow.» This refers to 18 piano pieces, op. 72. In Moscow, his compositions were immediately passed on to the Russian music publisher Pyotr Jurgenson for printing. «Pancakes» is what the composer called his pieces elsewhere, one of which he baked every day, again downplaying their importance. Now the young pianist Nuron Mukumi has taken up these «pancakes» and interprets them together with the Nocturne, op. 19/4.