Ein Tombeau bezeichnet im französischen Barock ein Musikstück zum Gedächtnis an einen mehr oder weniger geliebten Menschen, zuweilen aber auch an einen Papagei oder Kanarienvogel. Das bedeutet aber keineswegs, dass die Stücke zwangsläufig traurige, getragene Musik sein müssen. Abwechslungsreich wird die Gattung zudem dadurch, dass ein Tombeau eigentlich jede Satzart annehmen kann – getrauert wird in Dur und Moll, schnell oder langsam. Michael Dücker, Lautenist, Musikforscher, Herausgeber und Spiritus rector des Ensembles nuovo aspetto, eröffnet uns hier mustergültig den schier unerschöpflichen Einfallsreichtum und die Originalität, mit der die Komponisten im Barock ihre Trauer musikalisch verarbeiteten.
Michael Dücker studierte Laute an den Musikhochschulen Köln und Frankfurt sowie Musikwissenschaft an der Universität Würzburg. Als Continuospieler sowie als Solist konzertiert er mit Concerto Köln, Nuovo aspetto, Collegium 1704, Les Musiciens du Prince, der Akademie für Alte Musik Berlin, Musica antiqua Köln, Musica Alta Ripa und Harmonie Universelle. Er wirkte bei vielen CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit. Solo-CDs brachte er mit Werken von Sylvius Leopold Weiss (beim Label Thorofon), mit Lautenkonzerten von Adam Falckenhagen (Koproduktion mit WDR) und mit Werken von Wolfgang Adam Anton Hoffer (NCA/Deutschlandfunk) heraus. Mit Musica antiqua Köln spielte er Faschs Lautenkonzert sowie Heinichens Quintettkonzert ein (Deutsche Grammophon). Dücker hat einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Weimar.
A Tombeau in the French Baroque period refers to a piece of music in memory of a more or less beloved person, but sometimes also of a parrot or canary. This does not mean, however, that the pieces must necessarily be sad, somber music. The genre is also varied by the fact that a Tombeau can actually take on any type of movement – mourning takes place in major and minor, fast or slow. Michael Dücker, lutenist, music researcher, editor and spiritus rector of the ensemble nuovo aspetto, reveals to us here in exemplary fashion the sheer inexhaustible inventiveness and originality with which composers in the Baroque period processed their grief musically.