Musikalisch zeichnet sich Beethovens drittletzte Sonate durch einen freien Umgang mit der überlieferten Sonatenform aus. Sein Schwerpunkt liegt auf dem dritten Satz, einem komplexen Variationensatz wie in seiner letzten Sonate op. 111. Mit der drittletzten Sonate, der Klaviersonate Nr. 30 op. 109 in E-Dur aus dem Jahr 1820 kehrte er – übrigens inzwischen längst ertaubt – nach der gewaltigen «Hammerklaviersonate» op. 106 zurück zu kleineren Dimensionen und einem intimeren Charakter. Die Sonate ist Maximiliane Brentano gewidmet, der Tochter von Beethovens langjähriger Freundin Antonie Brentano. Für sie hatte Beethoven 1812 bereits das kleine Klaviertrio B-Dur WoO 39 komponiert.
Der deutsch-chilenische Pianist Christoph Scheffelt, der als ausgewiesener Beethoven-Spezialist gilt, wurde 1981 in Santiago de Chile geboren. Seine Ausbildung beendete er als Meisterschüler von Prof. Homero Francesch an der Zürcher Hochschule der Künste. Christoph Scheffelt ist u.a. Träger des renommierten Rahn Musikpreises, des «Claudio Arrau» Preises, sowie des Werner und Berti Alter-Preises für Pädagogik. 2008 debütiert er in der Tonhalle Zürich unter der Leitung von Howard Griffiths mit dem 1. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven.